Das deutsche Steuerrecht legt fest, dass Einkommen natürlicher Personen zu versteuern sind. Dieser Grundsatz gilt einheitlich für alle Arten von Einkünften: Sei es das Gehalt für eine Vollzeitstelle, der Lohn für Gelegenheitsarbeiten oder die Miete von Wohneigentum. Zwischen Lohnsteuer und Einkommensteuer gibt es jedoch Unterschiede.
Unterschied zur Lohnsteuer: Was ist die Einkommensteuer?
Wie ist die Einkommensteuer definiert?
Die Einkommenssteuer ist als Gemeinschaftssteuer zu verstehen, die auf das Einkommen aller Personen erhoben wird. Beispiele sind Einkünfte aus selbständiger Arbeit, Kapitalvermögen oder Renten. Sie ist für die Regierung eine der wichtigsten Einnahmequellen. Die Grundlage für die Besteuerung bildet das Einkommensteuergesetz (EStG).
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Das zu versteuernde Einkommen, wird aus allen Einnahmen unterschiedlicher Art ermittelt. Folgende Bereiche zählen zu den einzelnen Einkunftsarten:
- Land- und Forstwirtschaft
- Gewerbebetrieb
- Selbstständige Tätigkeit
- Nichtselbstständige Tätigkeit
- Kapitalvermögen
- Vermietung und Verpachtung
- Sonstige Einkünfte
Wie hoch die Abgaben der Einkommenssteuer sind, hängt bei natürlichen Personen von der Höhe der zu versteuernden Einnahmen ab. Für niedrige Einkommen gilt ein Grundfreibetrag: Liegen diese unter 11.604 Euro (Stand 2024) fällt keine Einkommensteuer an. Bei dieser Angabe ist es unerheblich, ob die Einnahmen aus selbstständiger oder nichtselbstständiger Arbeit stammen.
Was ist eine Einkommensteuererklärung?
Die sogenannte Einkommensteuererklärung ist eine schriftliche Ausführung der steuerpflichtigen Person über die jeweiligen Einkommensverhältnisse. Sie ist die Grundlage, auf der die Einkommensteuer berechnet wird. Die Einkommensteuererklärung muss beim Finanzamt bis zum 31. Mai des Folgejahres abgegeben werden, um dort geprüft zu werden.
Was ist bei der Einkommensteuer absetzbar?
Folgende sechs Kostengruppen können von der Einkommensteuer abgesetzt werden:
- Werbungskosten: Aufwendungen, die man hat, um einer Tätigkeit nachzugehen (Pendlerkosten, Kosten für Arbeitszimmer etc.)
- Altersvorsorge: Aufwendungen für die betriebliche Altersvorsorge (z. B. Riester- oder Rürup-Rente)
- Ehrenamt: Einnahmen aus nebenberuflichen Tätigkeiten (z. B. in Vereinen oder öffentlichen Einrichtungen)
- Sonderausgaben: Beiträge zu Versicherungen (Pflege- und Krankenversicherung, Spenden oder Schulgeld)
- Außergewöhnliche Belastungen: Zu diesen zählen außergewöhnliche Aufwendungen (z. B. Scheidung, Zivilprozess, Unterhaltszahlungen)
- Haushaltsnahe Dienstleistungen: Beispielsweise Aufwendungen für Pflegedienst oder Kosten für eine Reinigungskraft
Unterschied zur Einkommensteuer: Was ist die Lohnsteuer?
Wie ist die Lohnsteuer definiert?
Die Lohnsteuer ist keine eigenständige Steuer, sondern eine Form der Einkommensteuer. Lohnsteuer wird auf Einkünfte aus nicht selbstständiger Arbeit von beschäftigten erhoben. Die Höhe der Beiträge bestimmen die Steuerklasse der Angestellten und der monatliche Lohn.
Wer zahlt Lohnsteuer: Arbeitgeber oder Arbeitnehmer?
Arbeitgeber behalten für die monatliche Vorauszahlung der Lohnsteuer einen Teil vom Arbeitslohn ein, um diesen an das Finanzamt zu zahlen. Im Rahmen der jährlichen Steuererklärung verrechnet das Finanzamt die bereits gezahlte Lohnsteuer von Arbeitnehmer mit der bestimmten Steuerschuld jeder Person.
Was passiert mit der Lohnsteuer?
Der Großteil der Einnahmen durch Steuern gibt der Staat direkt wieder aus. Er finanziert hauptsächlich das Gemeinwesen durch diese Gelder. Dazu zählen Ausgaben für die folgenden Bereiche:
- Schulen
- Krankenhäuser
- Kindergärten
- Personalausgaben des öffentlichen Diensts
- Ausbau der Infrastruktur
Einkommensteuererklärung und Lohnsteuerjahresausgleich?
Heutzutage macht das Finanzamt keinen Unterschied mehr zwischen Einkommensteuererklärung und Lohnsteuerjahresausgleich. Früher konnten Arbeitnehmer, die keine Steuererklärung abgeben mussten, den Lohnsteuerjahresausgleich freiwillig vornehmen.
Heute handelt sich bei dem Lohnsteuerjahresausgleich nicht mehr um eine freiwillige Angabe, sondern um die Korrektur des Lohnsteuerabzugs durch Arbeitgeber. Diese müssen mit der Lohnabrechnung im Dezember die tatsächlich abgeführte Lohnsteuer korrigieren.
Unterschied Lohnsteuer und Einkommensteuer: Wer ist wozu verpflichtet?
Wann natürliche Personen eine Lohnsteuererklärung und wann eine Einkommensteuererklärung beim Finanzamt einreichen müssen, ist abhängig vom Angestelltenverhältnis. Da die Lohnsteuer als spezielle Form der Einkommensteuer für Einkünfte aus nicht selbstständiger Arbeit anfällt, betrifft diese Steuererklärung Beschäftigte, die in einem festen Arbeitsverhältnis stehen (Voll- oder Teilzeit).
Die Einkommensteuererklärung ist somit eine Art Oberbegriff der Lohnsteuererklärung, da sie auf die Einkünfte aller natürlichen Personen anfällt.
Der Unterschied zwischen Einkommensteuererklärung und Einkommensteuerbescheid
Unterschied Einkommensteuererklärung: beschränkte und unbeschränkte Steuerpflicht
Wer in Deutschland der Einkommensteuer unterliegt ist davon abhängig, wo die Person wohnt und welche Einkünfte sie erzielt.
Einkommensteuer und Lohnsteuer– Alles Wichtige auf einen Blick
- Lohnsteuer und Einkommenssteuer sind keine Synonyme für denselben Sachverhalt.
- Die Einkommensteuer ist eine Gemeinschaftssteuer, die auf das Einkommen aller Personen erhoben wird.
- Die Lohnsteuer ist eine Quellensteuer, die auf Einkünfte aus nichtselbstständiger Arbeit erhoben wird. Sie ist keine eigenständige Steuerart sondern eine Form der Einkommensteuer
- Angestellte zahlen die Lohnsteuer automatisch als monatliche Vorauszahlung auf die für ein Steuerjahr zu erwartende Einkommensteuer.
- Die Höhe der Beiträge bestimmen die Steuerklasse der Angestellten und der monatliche Lohn.
- Der Großteil der Einnahmen durch Steuern gibt der Staat direkt wieder aus. Hauptsächlich wird das Gemeinwesen durch diese Gelder finanziert.
- Die Einkommensteuer ist eine direkte Gemeinschaftssteuer in Deutschland. Sie wird auf das Einkommen natürlicher Personen erhoben.
- Alle natürliche Personen, die Einkünfte aus selbstständigen und nichtselbstständigen Tätigkeiten verzeichnen, müssen diese Abgaben zahlen.
- Das Einkommen, welches man versteuern muss, wird aus allen Einnahmen unterschiedlicher Art ermittelt.
- Für niedrige Einkommen gilt ein Freibetrag: Liegen diese unter 11.604 Euro (Stand 2024) fällt keine Einkommensteuer an.
- Die sogenannte Einkommensteuererklärung ist eine schriftliche Ausführung der steuerpflichtigen Person über die jeweiligen Einkommensverhältnisse.
- Nachdem die steuerpflichtige Person die Erklärung abgegeben hat, erhält sie vom Finanzamt im Nachhinein den Einkommensteuerbescheid.
- Wer in Deutschland der Einkommensteuer unterliegt ist davon abhängig, wo die Person wohnt und welche Einkünfte sie erzielt.